202125486 - Kauz

Dieser Jungkauz wurde am 09. April 2021 vormittags von Passanten im Stadtwald gefunden und ins Tierheim Krefeld gebracht.

Er war weder verletzt noch geschwächt, als er zu uns gebracht wurde. Als Sofortmaßnahme wurde er trotzdem erst einmal vorsorglich im Inkubator untergebracht, konnte aber bereits am Mittag in eine Pflegestelle umziehen. Hier wird er nun versorgt und möglichst zeitnah, nachdem ihm nun vom Menschen das Jagen beigebracht wird, wieder ausgewildert.

Liebe Tierfreunde,

wir wissen, dass es gut gemeint war, aber bitte:

lasst die Wildtiere, wenn sie nicht offensichtlich verletzt sind, in ihrem natürlichen Lebensraum, denn je nach Art, werden diese Tiere auch am Boden noch von ihren Eltern gefüttert.

Dieser kleine Kauz wird nun bestimmt von seinen Eltern schmerzlich vermisst! Und auch das Kauzkind vermisst Mama und Papa. Diese hätten ihrem Jungen in den nächsten Wochen alles beigebracht, was es für ein selbständiges Leben lernen muss.

Der Finder kann sich glücklich schätzen, dass die Elterntiere nicht in der Nähe waren, als er das Jungtier aufnahm, denn diese greifen normalerweise alles an, was ihrer Brut zu nahe kommt und es kann zu schweren Verletzungen beim Menschen kommen.

Bitte sammelt nicht einfach Wildtiere ein, sondern ruft in solchen Fällen erst einmal bei einem Tierheim, einem Tierrettungsdienst oder einer Wildtierauffangstation an und informiert euch, ob ihr überhaupt tätig werden solltet. Sehr viele Jungvögel und auch andere Wildtierjunge, wie Rehe beispielsweise, werden von ihren Eltern kurzzeitig alleine im hohen Gras oder Gebüsch zurück gelassen, wenn diese sich auf Futtersuche begeben.

Um so wichtiger ist es, gerade in der jetzigen Brut- und Aufzuchtzeit, dass Hundehalter ihre Tiere an der Leine lassen! Diese Rücksichtnahme hilft den Wildtieren am meisten.

Eine Aufzucht in Gefangenschaft, und sei sie noch so professionell, bedeutet immer Stress für die Tiere - erst recht eine eigentlich Unnötige.